Alte Dias entsorgen (ohne in die Luft zu fliegen)!
Alte Dias kommen in den Restmüll. Jedenfalls meistens. In zwei Fällen musst du sie aber anders entsorgen. Und wenn du einen großen Fehler machst, könnte dein Abfall sogar explodieren – kein Witz.
Wie kann ich alte Dias entsorgen?
Die gute Nachricht zuerst: Ziemlich wahrscheinlich kommen die Umkehrfilme einfach in die graue Tonne, also den Restmüll. Um sicherzugehen, solltest du dir aber folgende Fragen stellen.
Wie ist es an meinem Wohnort?
Fast alle Gemeinden sagen: ab in den Restabfall mit den Diapositiven. Das gilt etwa in München. Auch die Berliner Stadtreinigung BSR schreibt diese Entsorgung vor. Ebenso in Stuttgart. Übrigens ist es egal, ob die Filme schon entwickelt sind oder nicht.
Ein paar Gemeinden setzen allerdings eine genauere Trennung voraus. Dann gehören Diarahmen in den gelben Sack (Plastikmüll), wo wenigstens sie recycelt werden können. Die Filme kommen aber weiterhin in den Restmüll.
Achtung: Bitte schmeiße die alten Fotos und Filme (außer die Rahmen) nicht in die gelbe Tonne. Dort können sie sich nämlich in den Maschinen verheddern, die den Abfall sortieren. Das sorgt für ein einziges Chaos.
Also: Auf Nummer sicher gehst du mit dem Restmüll. Nachhaltiger ist dagegen die Trennung von Rahmen und Diapositivfilm.
Wie viel möchte ich wegwerfen?
Normale Mengen gehören, wie gesagt, in den Hausmüll. Möchtest du allerdings deutlich mehr loswerden, ist ein Recyclinghof die richtige Adresse. Deutlich mehr heißt in diesem Fall übrigens mehr als eine Kiste voll. Die Anlagen nehmen deinen Abfall meistens kostenlos entgegen. Frag aber am besten nach.
Von wann sind die Filme?
Stammen deine Dias aus den 1960er Jahren (oder später), bist du mit dem Restmüll auf der sicheren Seite. Wenn nicht, herrscht Explosionsgefahr.
Wieso Dias von 1950 (oder früher) NIE in den Hausmüll kommen
Die ersten Diapositive bestehen aus Nitratfilm oder Zelluloidfilm. Der ist hochentzündlich – und explosiver als Schwarzpulver. Deshalb fallen die frühen Umkehrfilme unter das Bundessprengstoffgesetz! Entsorgst du sie falsch, riskierst du einiges: Denn schon ab 38 °C können sich die Filme von selbst entzünden. Dann fliegt deine graue Tonne ganz schnell in die Luft.
Darum: Wenn du glaubst, dass deine Filme aus den 1950ern (oder davor) stammen, solltest du das Bundesarchiv in Koblenz kontaktieren. Und die Aufnahmen in der Zwischenzeit unbedingt weiterhin kühl lagern.
In welchen Müll kommt das ganze Zubehör?
Diamagazine entsorgen
Kurze Antwort: Ein volles (oder leeres) Magazin kommt ganz einfach mit in den Restmüll. Es enthält oft Glas oder andere Materialien, die nicht in den gelben Sack gehören.
Wohin mit dem Diaprojektor?
Bei einem Projektor handelt es sich um ein Elektro-Altgerät. Deshalb kommt es an eine entsprechende Sammelstelle. Wo die ist, musst du googeln.
Kleiner Kniff: Du kannst den Projektor auch bei einem Elektrofachgeschäft abgeben. Ist es größer als 400 m², muss es dein Gerät kostenlos abnehmen, wenn du ein gleichartiges neues Gerät kaufst.
Diakasten entsorgen
Das kommt darauf an, aus welchem Material er besteht. Besteht er aus (behandeltem) Holz, kommt er in den Restmüll, sagt die Abfallwirtschaft Stuttgart. Modernere Exemplare sind oft aus Kunststoff oder Metall und müssen deshalb auf den Wertstoffhof.
2 andere Wege, alte Dias zu vernichten
Viele Menschen kommen auch auf andere Ideen, um ihre Diafilme loszuwerden:
Durch das Schreddern zerkleinern einige Leute ihre Filme, um sie platzsparender wegzuwerfen. So sparen sie sich vielleicht sogar den Weg zum Recyclinghof. Einige argumentieren auch, dass der Hausmüll besser wiederverwertet wird und nicht als Schrott auf einer Deponie endet. Nachteil: Ziemlich hoher Zeitaufwand.
Achtung: Niemals solltest du deine Lichtbilder verbrennen! Denn einerseits ist das nicht gut für die Umwelt. Die Schadstoffe gelangen in die Luft. In offiziellen Verbrennungsanlagen werden sie wenigstens gefiltert. Andererseits besteht immer noch das Risiko, dass du die leicht entzündlichen Nitratfilme vor dir hast.