Fliesen entsorgen (vermeide einen teuren Fehler)
Wenn du deine Fliesen falsch entsorgst, drohen Bußgelder von bis zu 5000 Euro.
Zum Glück gibt es drei richtige Wege für das Recycling (für neue und alte Kacheln). Einer davon ist sogar kostenlos.
Kurz: Wo kann man Fliesen entsorgen?
- Alte Fliesenreste gelten als Bauschutt. Egal, aus welchem Material sie bestehen.
- Bauschutt gehört auf den Wertstoffhof (bei wenig Abfall) oder in einen Container (bei viel Müll).
- Der Restmüll ist nur für wenige ungebrauchte Platten zulässig.
- Sperrmüll, gelber Sack oder Glascontainer sind verboten.
Wohin mit alter Boden- oder Wandverkleidung?
Vielleicht denkst du: Die fachgerechte Entsorgung hängt vom Material ab. Stimmt aber nicht. Egal, ob Keramik, Feinsteinzeug, Holz, Glas oder PVC – die Platten gelten als mineralischer Bauschutt und unterliegen damit strengen Gesetzen.
Wann sind Fliesen Bauschutt?
Immer, wenn sie bereits benutzt wurden. Also an der Wand hingen oder am Boden angebracht waren.
Denn wenn du die Kacheln abbaust, bleiben Reste kleben. Entweder vom Fliesenkleber oder feines Pulver vom Gipskarton, Rigips, Estrich und Co.
Übrigens: Du musst diese Reste nicht entfernen. Sie gehören zum Baumaterial und damit zum Bauschutt dazu. Dieser wird zum Löwenteil benutzt, um neue Straßen zu bauen.
In welchen Müll kommt der Bauschutt?
Das kommt auf die Menge an.
Für einen Umfang, der in deinen PKW oder auf den Anhänger passt, solltest du zum Recyclinghof fahren. (Oder du fragst bei einer Baustelle in deiner Nähe nach, ob du deinen Abfall dort abladen kannst).
Für größere Volumina lohnt sich eher ein Container. Den mietest du bei deiner Gemeinde oder einem spezialisierten Unternehmen.
Option #1: Wertstoffhof und der Preis
Bei der Sammelstelle kannst du Bauschutt aus der privaten oder gewerblichen Nutzung in der Regel problemlos abgeben. Ruf aber trotzdem davor an, ob es bestimmte Regeln gibt. Hier findest du einen Wertstoffhof in deiner Nähe.
Wichtig: Achte darauf, dass du die Fliesenreste gut eintütest, sodass kein Staub entweicht.
Wie viel das Recycling kostet, unterscheidet sich von Ort zu Ort. In Berlin liegst du etwa bei 3,20 Euro pro 10 Liter.
Option #2: Container und seine Kosten
Wenn du dein gesamtes Haus umbaust, lässt sich ein Container kaum vermeiden. Diese gibt es (zum Beispiel bei der BSR) ab 269 Euro.
Der Vorteil: Auch die ganzen anderen Abfälle aus der Renovierung können dort hinein. Gemischter Bauschutt ist sogar günstiger.
Hol auf jeden Fall Angebote von verschiedenen Anbieter*innen ein!
Niemals in Restmüll, Sperrmüll oder Altglas
Der Hausmüll (gelbe oder schwarze Tonne) und andere Wege sind für gebrauchte Kacheln verboten, weil sie sich nicht recyceln oder verbrennen lassen. Es drohen empfindliche Strafen, wenn du sie trotzdem dorthin wegwirfst.
Und wie kann man unbenutzte Platten wegschmeißen?
Es kann sein, dass du saubere Wandverkleidung loswerden musst. Zum Beispiel Verschnitt oder Platten, die vor dem Anbringen kaputtgegangen sind.
Hier hast du eine bequeme Alternative: Du kannst sie in den Restmüll werfen. Das war’s.
Wie kannst du die Reste sonst verwerten?
Es gibt ein paar weitere Optionen.
Versuche zum Beispiel zuerst, deinen Boden oder die Wand zu reparieren. Das ist gar nicht so schwer. Oder bessere sie durch Lack, Folien oder elf weitere Tipps aus.
Eine weitere Alternative: Verlege einfach neue Fliesen auf dem alten Untergrund. Du musst ihn dafür nicht einmal entfernen!
Und am Ende kannst du die Reste natürlich auch immer noch zu Kunst machen. Hier sind ein paar Ideen für das Upcycling zu Tischen, Vasen oder Deko.