Linoleum entsorgen: Vorsicht, Gesundheitsgefahr ?
Du willst deinen Bodenbelag erneuern und fragst dich, wohin mit dem alten Linoleum? Je nach Alter des Bodens ist besondere Vorsicht geboten! Hier erfährst du, wie du bei der Entsorgung richtig vorgehst, um deine Gesundheit zu schützen.
Kurz: Wie und wo entsorgt man Linoleum?
- Neues, unbelastetes Linoleum kannst du auf dem Sperrmüll, im Container oder beim Wertstoffhof entsorgen.
- Altes Linoleum enthält häufig Schadstoffe, weshalb du es fachgerecht als Sondermüll abgeben musst.
- Im Zweifel frage Profis, um sicherzugehen, dass dein Bodenbelag nicht gesundheitsschädlich ist!
Genauer: In welchen Müll kommt altes Linoleum?
Linoleum ist ein pflegeleichter, elastischer Bodenbelag aus natürlichen Materialien wie Leinöl, Harz, Korkmehl, Kalksteinpulver und Jute. Es gibt ihn in der Optik von Fliesen, als Platten oder ausgerollt wie ein großer, gummiartiger Teppich.
Häufig besteht Verwechslungsgefahr mit Kunststoffböden aus PVC oder Vinyl. Mach den Büroklammertest, wenn du dir unsicher bist, um was es sich bei deinem Abfall handelt.
Entsorgung im Gelben Sack, Biomüll oder Restmüll?
Klare Antwort: Nein! Bodenbelag gehört nicht in den Hausmüll und erst recht nicht in die Gelbe oder Biotonne.
Alter Linoleumboden: Achtung, Krebsgefahr!
lst der Boden aus den 90er-Jahren oder älter? Dann kann Asbest enthalten sein.
Asbest ist sehr gesundheitsgefährdend! Durch das bloße Einatmen von kleinen Fasern kann Lungenkrebs entstehen.
Ältere Böden können auch noch andere giftige Stoffe wie Blei und Kobalt enthalten. Du musst deinen alten Linoleumboden deshalb unbedingt genauer betrachten.
Am besten lässt du ihn professionell überprüfen. Genauere Infos zur sachgerechten, sicheren Entsorgung erhältst du bei der Abfallentsorgung und der Verbraucherzentrale in deiner Region.
Sind einer oder mehrere dieser Stoffe enthalten, muss dein Boden als Sondermüll entsorgt werden. Auch das Entfernen und der Transport müssen daher fachkundig, unter Sicherheitsvorkehrungen und mit Schutzkleidung, durchgeführt werden!
Auch hier gilt: am besten von Profis! Schon kleine mechanische Einwirkungen durch Abnutzung oder handwerkliche Arbeiten können die Schadstoffe freisetzen und deine Gesundheit dauerhaft und schwerwiegend schädigen.
Neuerer Linoleumboden: Einfach auf den Sperrmüll oder Wertstoffhof?
Du hast einen neueren Linoleumboden, von dem du weißt, dass er keine Schadstoffe enthält? Oder einen alten Boden, der durch eine fachkundige Untersuchung als unbedenklich eingestuft wurde?
Dann hast du Glück!
Der Bodenbelag kann je nach Menge einfach auf dem Sperrmüll, in einem bestellten Misch-Container oder auf dem Wertstoffhof entsorgt werden. Der Abfallschlüssel von Linoleum ist 20 02 02.
Aufgrund der Gefahr von Asbest, kann es sein, dass du in deiner Region immer ein Gutachten benötigst. Auch wenn du dir sicher bist, dass in deinem Fußboden keine bedenklichen Stoffe sind.
Informiere dich bei der Abfallentsorgung in deiner Region, welcher Weg für deinen Müll infrage kommt. Als Berliner*in fragst du also zum Beispiel bei der BSR.
Bei der Entsorgung solltest du außerdem beachten, ob es sich um Klick-Linoleum oder um Boden handelt, der mit Kleber oder Nägel befestigt ist. Diese solltest du möglichst gesondert entsorgen. Stichwort: Mülltrennung und Recycling.
Wie viel kostet die gefahrlose Entsorgung von altem Linoleum?
Enthält dein Boden keine Schadstoffe, sind die Entsorgungskosten gering. Bei einer großen Menge musst du allerdings einen Container für Bauabfälle bestellen.
Da es sich bei Bodenbelag, der mit giftigen Stoffen belastet ist, um Sondermüll handelt, sind die anfallenden Entsorgungskosten höher.
Zusätzlich musst du gegebenenfalls ein Gutachten erstellen lassen, um herauszufinden oder zu belegen, ob das Material schadstofffrei ist. Die Kosten für diese Untersuchung musst du als Eigentümer*in tragen.
Hier muss ganz klar gesagt werden, dass Gesundheit wichtiger ist als Geld! An dieser Stelle lohnt es sich nicht, ein Sparfuchs zu sein!
Schütze dich, deine Mitmenschen und die Umwelt und lass ein Gutachten erstellen, um die richtige, sicher Entsorgung zu gewährleisten.
Schade um den langlebigen Bodenbelag – Was kannst du sonst tun?
Du willst Ressourcen und Geld sparen? Dann ist es schade, wenn du den Linoleumboden entsorgst. Denn er ist eigentlich ein langlebiges, robustes und umweltfreundliches Naturprodukt (außer, er ist mit Schadstoffen belastet).
Reparieren und reinigen – und wenn ja: womit?
Du kannst den alten, pflegeleichten Boden gut und einfach reinigen. Auch kleine Reparaturen sind möglich.
Kreative Heimwerkerlösungen
Der Boden gefällt dir einfach nicht? Klingt im ersten Moment vielleicht doof… Aber wie wäre es mit einem großen Teppich darüber?
Wenn du Lust auf Heimwerken hast, kannst du auch Laminat auf das Linoleum verlegen. So sparst du dir die Entfernung.
Einige schlagen auch vor, den Bodenbelag zu bemalen. Dieser Tipp ist allerdings mit Vorsicht zu genießen und nicht unbedingt zu empfehlen. Lacke und Farben können auf dem elastischen Material nicht gut haften und schnell abnutzen.
Bitte achte bei allen handwerklichen Arbeiten und Bemühungen, den Boden zu erhalten, darauf, dass es sich nicht um schadstoffhaltiges Linoleum handelt! Insbesondere abgenutzter, rissiger alter Boden, der Schadstoffe enthält, sollte schnellstmöglich, sicher und fachkundig aus deinen Räumen entsorgt werden.