Teichschlamm entsorgen: So vermeidest du Bußgelder ?
Du reinigst deinen verschlammten Teich und fragst dich, wohin mit dem Schlick? Bei der Entsorgung von Teichschlamm gibt es einiges zu beachten. Die Möglichkeiten unterscheiden sich stark, je nachdem, wie groß dein Teich ist. Hier erfährst du, wie du den stinkenden Dreck beseitigst, ohne hohe Kosten, Geruchsbelästigung oder saftige Bußgelder zu riskieren.
Kurz: Wie entsorgst du Teichschlamm?
- Kleine Mengen dürfen in den Rest- oder Biomüll.
- Nutze den Teichschlamm als Dünger oder Kompost.
- Beauftrage Profis oder bring den Schlick in eine Kompostieranlage.
- Manchmal darfst du das schlammige Abwasser in die Kanalisation leiten. Vorsicht, bei Verbot droht ein Bußgeld!
Genauer: Wohin mit dem Teichschlamm?
Egal, wie du den Teich vom Schlamm befreist, ob absaugen, abpumpen, trockenlegen, rausschaufeln oder mit dem Kescher … irgendwo muss der muffige Matsch dann hin.
Er besteht aus Feststoffen, die im Wasser absinken. Also aus Laub, Pollen, abgestorbenen Algen und Pflanzen, Fischfutterresten und Kot von Teichbewohnern, Sand und allem, was sonst noch so in deinem Gartengewässer landet.
Schütze dich und deine Nachbar*innen vor Geruchsbelästigung!
Was tun, wenn’s bis zum Himmel stinkt?
Der Gestank ist nicht zu unterschätzen. Häufig müffelt der abgepumpte oder ausgehobene Schlick sehr. Vermenge ihn mit Steinmehl, Kalk oder Erde, um deine Nase und die deiner Nachbar*innen zu schützen.
Achte außerdem auf den Schutz deiner Haut und deiner Kleidung. Trage Handschuhe und alte Klamotten oder Arbeitskleidung.
Kleine Mengen aus deinem Gartenteich können in den Bio- oder Restmüll
Da es sich beim Teichschlamm um ein organisches Naturprodukt handelt, kannst du kleine Mengen im Biomüll entsorgen. Allerdings wirklich nur, wenn der Bodensatz frei von Stoffen ist, die nicht in die Biotonne gehören!
Auch der Restmüll ist eine Option. Die beiden Abfalltonnen kommen allerdings nur infrage, wenn es eher kleine Mengen Schlamm sind.
In die Kanalisation leiten oder zum Sondermüll? Vorsicht, Bußgeldgefahr!
Kannst du die Brühe aus deinem Gartenteich einfach in die Kanalisation leiten?
Je nachdem, ob du in Bayern, NRW oder einem anderen Bundesland lebst, gibt es hier unterschiedliche Regelungen. Sogar von Region zu Region kann sich das stark unterscheiden.
In einigen Gegenden ist es erlaubt, das dreckige Nass unter Zugabe von Wasser in die Kanalisation zu leiten. In vielen Regionen ist es aber verboten und kann zu Bußgeldern führen. Deshalb frag auf jeden Fall bei deinem Landkreis oder der Stadtverwaltung, ob es erlaubt ist.
Bei einem Verbot musst du den übel riechenden Bodensatz gegebenenfalls kostenpflichtig als Sondermüll entsorgen. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten.
Teichschlammentferner: Biologische Reinigung, ohne das Wasser abzulassen
Nur eine kleine Menge Schlamm? Dann hast du Glück und kannst die Arbeit kleine Helfer erledigen lassen.
Kleine Freunde? Das sind Mikroorganismen, die du dir zulegen kannst. Gibt’s flüssig oder als Pulver. Suche einfach mal nach ökologischem oder biologischem Teichschlammentferner.
Die enthaltenen Bakterien lösen den schleimigen Matsch einfach auf. Einige Entferner enthalten auch aktiven Sauerstoff, der ebenfalls bei der Reinigung hilft.
Allerdings reicht eine Anwendung meist nicht aus, weshalb diese Methode ins Geld gehen kann.
Hausmittel für einen grünen Rasen: Teichschlamm als Dünger verwenden
Lässt sich der vermeintliche Abfall aus deinem kleinen See oder Fischteich als Dünger verwenden? Klare Antwort: Ja.
Der abgesaugte Teichboden aus abgestorbenen Algen und organischer Schlacke enthält viele Nährstoffe, wie Stickstoff. Pflanzen brauchen diese Stoffe, um zu wachsen.
Der nährstoffreiche Mansch enthält nur vollständig zersetztes Material und keine Kieselsteine? Sehr gut! Dann kannst den Bodensatz deines Gartengewässers als Dünger für deine Blumen, deinen Rasen und dein Gemüsebeet verwenden.
Allerdings musst du darauf achten, dass du es nicht übertreibst. Einige Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Dünger. Informiere dich genau, was deine Pflanzen brauchen.
Teichschlamm verwerten: Auf dem eigenen Kompost entsorgen
Bio ist für dich kein Abfall? Dann ab auf den Kompost mit den Resten aus deinem Gartenteich.
Auch bei größeren Mengen Schlamm ist der Kompost eine gute Lösung. Was du nicht direkt als Dünger verwenden kannst, kannst du hier zwischenlagern.
Vorsicht bei Fäulnisbildung!
Ist dein kleiner Weiher komplett verschlammt und nur noch ein stinkiger Tümpel? Dann ist es eventuell schon zur Fäulnisbildung gekommen. Dann solltest du sehr vorsichtig mit dem fauligen Abwasser umgehen.
Als Dünger oder Kompost solltest du den abgesaugten Modder dann nicht mehr verwenden, da deine Pflanzen schimmeln könnten.
Du kannst die muffige Pampe auf Gartenvlies legen und trocknen lassen. So verlängerst du die Gefahr, dass Schimmel entsteht.
Anschließend kannst du ihn abtransportieren oder deinem Kompost beifügen.
Geringe Kosten: Beseitige den Schlick in einer Kompostieranlage
Du hast keinen eigenen Kompost und weißt nicht, wohin mit größeren Mengen abgesaugtem Teichschlamm? Dann bring das nährstoffreiche Braun zu einer Kompostierungsanlage in deiner Nähe.
Frag bei der Kompostieranlage deines Vertrauens nach, ob es dort auch eine Annahme für den Abfall aus deinem Gartenteich gibt. Nicht, dass du am Ende auf dem stinkigen Matsch sitzen bleibst.
Häufig nehmen Kompostierungsanlagen den Schlamm aus deinem privaten Weiher sogar kostenlos an.
Was kostet eine professionelle Teichreinigung durch eine Firma?
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst und keine Lust hast, dich selbst um den Schlamm zu kümmern, beauftrage Profis.
Es gibt Firmen, die sich um die vollständige, professionelle Teichreinigung kümmern. Inklusive Abpumpen, Beseitigung und Endlagerung der müffelnden Pampe.
Um die Kosten möglichst gering zu halten, hole dir am besten einige Kostenangebote ein und vergleiche diese.
Rette die Wale… äh Teichbewohner
Nicht nur im Wasser eines Fischteiches, sondern auch im Bodensatz eines Gewässers hausen kleine Lebewesen. Wenn du diesen ihr zu Hause nicht nehmen willst, entferne die sumpfige Masse nicht direkt.
Lass den entnommenen Teichschlamm über Nacht in unmittelbarer Nähe des Gewässers liegen. Die Bewohner haben so die Möglichkeit, zurück in den gereinigten Naturteich zu wandern.
Am besten platzierst du das braune Nass so, dass das herausrinnende Wasser zurück in den Tümpel fließt. So werden auch viele Mikroorganismen zurück in ihr zu Hause gespült, die den Weg nicht selbständig zurücklegen können.
Recycle den Bodensatz deines Tümpels
Wenn du den entleerten Teich geputzt hast und wieder befüllst, kannst du das entnommene Substrat reinigen und wiederverwenden. Da du kein neues Bodensubstrat kaufen musst, sparst du Geld.
Auch für die Wasserqualität ist es vorteilhaft, die entnommenen Feststoffe zurückzuführen. Die natürliche Selbstreinigungsfunktion des Gartenteichs kann so schneller wieder einsetzten.
Allerdings benötigt das Recycling Arbeit. Du musst den entnommenen Schlick gründlich auswaschen, bis das Waschwasser klar ist.
Erst dann kannst du das übrige Substrat zurück in deinen kleinen Weiher geben.
Wann solltest du den Schlamm aus dem Teich holen?
Spätestens, wenn das Gewässer zu einem verlandeten Sumpf wird, musst du handeln. Auch wenn Gase entstehen, solltest du nicht länger zögern!
Die Faulgase sind ein Anzeichen für Faulschlamm. Die Wasserqualität kippt.
Die besten Jahreszeiten für die Entschlammung sind Frühling und Herbst.
Im Herbst kannst du den Teich auch bis zum nächsten Frühjahr trockenlegen. Der stinkige Brei kann dann trocknen, bevor du ihn entsorgst.
Im entleerten Zustand kannst du auch die alte Teichfolie austauschen. Allerdings musst du dann im Frühjahr das Ökosystem des Gewässers neu aufbauen.
Vorbeugen: Nie wieder Schlamm im Teich?
Wie oft du das Teichwasser wechseln musst, kannst du beeinflussen. Wenn der Schlamm erst gar nicht entsteht, lassen sich Aufwand und Kosten vermeiden.
Halte das Wasser dauerhaft möglichst sauber: Schöpfe Laub und Algen mit einem Kescher ab.
Ein Filterbecken und regelmäßiges Nutzen einer Schmutzwasserpumpe sind ebenfalls sinnvoll. Auch eine ausreichende Sauerstoffzufuhr ist ein gutes Mittel gegen Schlamm im Teich.
Für einen gesunden Teich ist das ökologische Gleichgewicht wichtig. Eine regelmäßige Anwendung von biologischem Teichschlammentferner kann ebenfalls dazu beitragen, die Verschlammung langfristig gering zu halten.