Lebensmittel entsorgen (vermeide 1 teuren Fehler)
Essensreste vom Kochen oder abgelaufene Zutaten? Um Lebensmittel zu entsorgen, solltest du die folgenden Tipps beachten. Egal, ob privat oder in der Gastronomie.
Wie und wo musst du Lebensmittel entsorgen?
- Lebensmittel entsorgst du am besten in der Biotonne oder auf dem Kompost.
- Tierische Abfälle wie Fleisch und Fisch gehören dagegen – je nach Wohnort – in den Restmüll.
- Auch Flüssigkeiten wie Speiseöl und Suppen schmeißt du verpackt in die Restmülltonne.
- Spüle Essensreste niemals die Toilette oder den Abfluss hinunter. Sonst kommen die Ratten!
In welchen Müll kommen alte Essensreste?
Das kommt auf drei Faktoren an: Um welche Speise oder welches Getränk handelt es sich? Wo wohnst du? Und bist du eine Privatperson oder ein Unternehmen?
Abgelaufene Lebensmittel: Biomüll oder Kompost
Bei den allermeisten Nahrungsmitteln machst du es dir leicht: Du darfst sie in der grünen Tonne wegwerfen.
Dazu zählen …
… alle pflanzlichen Zutaten, etwa verschimmeltes Obst und schlechtes Gemüse.
… verarbeitete Produkte wie Brot, Marmelade oder Fertigprodukte.
… Milchprodukte wie verdorbener Joghurt, Eier und Co.
… zubereitetes Fleisch wie Wurst und gekochter Fisch.
… Aufgetautes aus dem Gefrierschrank.
… Gewürze.
… das gekochte Mittagessen von letzter Woche.
In manchen Regionen darfst du auch tierische Abfälle wie rohes Fleisch, rohen Fisch oder Knochen in die Biotonne werfen. Das musst du aber für deinen Wohnort prüfen.
Hast du einen Komposthaufen, darfst du diese Abfälle auch dort entsorgen – allerdings keine Tierprodukte.
Für künstliche und tierische Essensreste: Restmüll
In vielen Regionen musst du tierische Abfallprodukte in den Hausmüll werfen. Das gilt besonders für rohes Fleisch, rohen Fisch und Knochen. Der Grund: Seuchenhygiene! Denn in den Kompostieranlagen – oder gar auf dem heimischen Kompost – ziehen Fisch, Fleisch und Knochen Ratten und Ungeziefer an.
Aber: Manche Entsorgungsunternehmen erlauben Tierabfälle im Biomüll. Das musst du leider selbst mit deinem lokalen Entsorger klären.
Käse mit künstlicher Rinde (etwa aus Plastik) kommt immer in den Restmüll.
Verpackte Lebensmittel: öffnen und recyceln
Klar ist: Ungeöffnete Verpackungen aus Tiefkühlkost und Co. dürfen nicht in den Bioabfall und sollten auch nicht in die Restmülltonne. Am besten trennst du deinen Abfall also gut: Du öffnest und entleerst abgelaufene Produkte und schmeißt die Verpackung dann in den Restmüll. Das ist leider manchmal etwas aufwändig. Aber die Umwelt dankt es dir.
Abgelaufene Konserven und volle Gläser: immer trennen
Auch volle Konservendosen, alte Lebensmittel in Gläsern und Co. musst du aussortieren. Öffne dafür die geschlossenen Behälter und entsorge den Inhalt in Restmüll- oder Biotonne. Die Behältnisse gehören dann entweder in den Gelben Sack (Blechdosen) oder in den Glascontainer. Ausspülen oder das Etikett entfernen musst du nicht.
Gefrorenes: auftauen und wegwerfen
Gefrorenes aus dem Gefrierschrank kannst du genauso wie Ungefrorenes loswerden. Also: Ab in die Bio- oder Restmülltonne! Unser Tipp: Tau die Produkte davor auf. Sonst verlieren sie viel Flüssigkeit in deinem Abfalleimer – eine Sauerei.
Speiseöl, Flüssigkeiten, Suppen und Getränke: sammeln und wegschmeißen
Noch ein Klecks Bratöl in der Pfanne? Eine Spur Milch verschüttet? Der restliche Saft ist schlecht? Kein Problem: Kleine Mengen an Flüssigkeiten wischst du am besten mit einem Stück Küchenpapier auf und entsorgst sie im Restmüll.
Große Mengen – die abgelaufene Milch, der verdorbene Saft, die Flasche ranziges Rapsöl und andere flüssige Lebensmittel – kippst du bitte auch nicht ins WC. Schmeiß sie stattdessen direkt in einer Verpackung – etwa im ganzen Tetrapak – in den Restmüll.
Wasser, Tee und Kaffee (ohne den Bodensatz) kannst du bedenkenlos den Abfluss herunterspülen.
Von Motten befallene Lebensmittel entsorgen
Motten haben sich bei dir eingenistet? Dann solltest du alle offenen Verpackungen entfernen. Schmeiß die Lebensmittelabfälle in den Bio- oder Restmüll. Achtung: Du solltest den Müll direkt nach draußen bringen und nicht in deiner Wohnung lagern. Sonst vermehren sich die Insekten in deinen vier Wänden!
Für große Mengen der Gastronomie gelten spezielle Regeln
Für Kantinen, Restaurants, Supermärkte oder Caterer gelten andere Gesetze. Je nach Wohnort musst du deine Speisereste in speziellen Systemen entsorgen, zum Beispiel in der Speiseabfalltonne oder den Siedlungsabfällen. Zur Abholung beauftragst du oft entsprechende Entsorgungsbetriebe. Die Kosten liegen im Bereich von 100 bis 1000 Euro im Monat.
Niemals in den Abfluss oder die Toilette!
Manche Menschen schütten (flüssige) Abfälle einfach ins Klo oder in die Spüle. Das solltest du unterlassen. Entsorge große Mengen lieber im Restmüll: Du kannst die abgelaufene Milch einfach im Tetrapak wegwerfen. Oder du sammelst Speiseöl in einer Flasche, füllst es dann in eine alte Saftflasche um und entsorgst es so.
Denn diese Küchenabfälle führen zu einigen Problemen – die auch für dich teuer werden können: Sie verstopfen die Rohre, sodass du deinen Abfluss reinigen lassen musst. Außerdem ziehen sie Ratten in der Kanalisation an. Weiterhin gelangen Schadstoffe in die Umwelt.
Aber: Wenn mal ein halbes Glas Saft übrig ist, ist das nicht so schlimm. Kaffee und Tee kannst du sowieso einfach im Abfluss wegschütten.
Wann musst du Lebensmittel wegwerfen?
Natürlich erst dann, wenn sie verdorben sind! Häufig halten Lebensmittel länger, als das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angibt. Vertraue deshalb lieber auf deine Sinne:
- Schaue, ob du Spuren von Schimmel entdeckst.
- Rieche, ob das Produkt schlecht riecht.
- Probiere eine Fingerspitze und warte, ob das Produkt komisch schmeckt.
Alles gut? Dann kannst du das Lebensmittel in der Regel noch genießen. Mehr Tipps findest du hier.
Anders ist es bei Zutaten wie Fleisch und Fisch. Auf diesen findest du ein Verbrauchsdatum, also ein Verfallsdatum. Hier solltest du kein Risiko eingehen und abgelaufene Produkte wegwerfen.
Wie kannst du Speisereste vermeiden und Lebensmittel retten?
Du hast viele Optionen, die Lebensmittel vor dem Müll retten, Geld sparen und Gutes tun.
Gut planen
Wer schlau einkauft, schont nicht nur die Umwelt – sondern spart auch richtig Geld. 137 Euro kann jeder Haushalt im Durchschnitt sparen, indem er Speiseabfälle vermeidet (GfK 2021).
Gehe deshalb nur mit einem festen Plan in den Supermarkt: Schreibe eine Liste, welche Mahlzeit du an welchem Wochentag zubereitest. Erstelle danach einen Einkaufszettel.
Richtig lagern
Direkt nach dem Einkauf beginnt die Lagerung. Denn durch die korrekte Aufbewahrung kannst du deine Lebensmittel länger frisch halten und Schimmel vermeiden.
Beachte folgende Tipps:
- Unterbrich die Kühlkette so kurz wie möglich: Gerade im Sommer solltest du Tiefkühl- und Kühlschrank-Produkte schnell in den Gefrierer oder Kühlschrank packen.
- Jedes Lebensmittel fühlt sich bei unterschiedlichen Temperaturen wohl. Nicht alles gehört in den Kühlschrank! Hier findest du eine Liste mit der perfekten Sortierung.
- Angebrochene Lebensmittel verfallen schneller. Versuche deshalb, eine gesamte Packung auf einmal zu verbrauchen. Koche zum Beispiel mehrere Portionen und friere Reste ein.
Lebensmittelreste verwerten
Gerade beim Kochen fallen Speisereste an. Du kannst sie in den Kühlschrank legen und am nächsten Tag essen. Oder du hebst sie in der Gefriertruhe für mehrere Monate auf.
Doch es gibt auch Profi-Tipps: So kannst du sogar altes Brot, Gemüsereste und Co. noch zu leckeren Gerichten wiederverwerten. Zero-Waste-Koch Thore Hildebrandt zeigt dir in seinen veganen Zero-Waste-Kochkursen und als Speaker, wie das geht. In Datenbanken wie der „Zu gut für die Tonne!“-App findest du außerdem Rezepte mit Essensresten.
Essen spenden
Trotz aller Bemühungen bleibt etwas übrig? Kann passieren. Zum Glück hast du Alternativen zur Tonne:
- Tafeln und Vereine nehmen frische und verarbeitete Lebensmittelspenden an.
- Tierheime können oft sogar abgelaufene Produkte verwerten.
- Über Apps wie foodsharing teilst du Überschüssiges mit deinen Nachbar*innen.