Glaswolle entsorgen in 3 Schritten (mit Kosten)
Entsorgst du Glaswolle falsch, drohen gesundheitliche Konsequenzen und hohe Bußgelder. Mit dieser Anleitung gehst du ihnen aus dem Weg.
Glaswolle entsorgen: wie und wo?
- Glaswolle entsorgst du nie im Hausmüll, nur auf dem Wertstoffhof oder Sondermüll.
- Das Alter entscheidet: Fasern von vor 2000 sind eventuell gefährlich für die Gesundheit.
- Entferne den Dämmstoff im Schutzanzug und lagere ihn in speziellen KMF-Säcken.
- Die Entsorgungskosten liegen bei circa 20 Cent pro kg. Container und Beutel kosten extra.
#1 Glasfaserwolle entfernen
Du baust um und möchtest die alte Glaswolle einfach ausreißen und wegwerfen? Bloß nicht! Das ist gefährlich und aus diesem Grund verboten.
Der Grund: Glaswolle ist – wie Steinwolle und Schlackwolle – eine Mineralwolle mit künstlichen Mineralfasern (KMF). Sie besteht aus winzigen Fasern. Zerstörst du sie unvorsichtig, können Kleinteile in die Lunge gelangen.
Vor 1996 beziehungsweise 2000 beinhaltete Glasfaser noch krebserregende Elemente. Prüfe deshalb unbedingt, welches Material bei dir verbaut ist.
Neue Isolierung ist nach Vorschriften wie dem RAL-Gütezeichen gesundheitlich unbedenklich. Trotzdem kann sie kurzfristige Reizungen in Lunge, Augen und auf der Haut verursachen.
Achte darum auf diese Tipps zur Entfernung von Dämmwolle:
- Trage Schutzkleidung: Atemschutz wie eine FFP3-Maske, Handschuhe, Schutzbrille, Kopfbedeckung.
- Dein Ganzkörper-Arbeitsschutz sollte eine glatte Oberfläche haben, damit sich kein Staub darin verfängt.
- Grobe Fasern auf den Klamotten kannst du mit einem Klebeband abtupfen.
- Ist die Kleidung zu verschmutzt, musst du sie leider wegwerfen. Nicht in die Waschmaschine geben, sonst verteilt sich die Wolle!
- Behandele die Platten vorsichtig und zerschneide sie mit einem scharfen Messer, statt sie zu zerrupfen. So verhinderst du, dass winzige Staubpartikel entstehen.
- Nach dem Eingriff solltest du gut lüften, staubsaugen und bei Bedarf wischen.
- Auch dich selbst musst du reinigen. Gründlich duschen!
- Die Reste der Glaswolle legst du sanft in eine dichte Verpackung. Sonst nisten sich Tiere ein, die die Partikel im Wohnraum verteilen.
Im Baumarkt oder online gibt es spezielle Säcke für Glaswolle, in denen du die Dämmung nach dem Ausbau verpackst. Sie sind stabiler als klassische Mülltüten und ihre Nutzung ist vorgeschrieben.
Übrigens: Du darfst die Wolle nicht wiederverwenden, wenn sie beschädigt ist. Sie zählt dann immer zum Abfall.
#2 In welchen Müll kommt die Glasfaser?
Vorab: Glaswolle kommt niemals in den Hausmüll, nie in den Restmüll oder Gelben Sack! Auch der Sperrmüll ist die falsche Adresse.
Stattdessen gibt es zwei Adressen, die du dir merken musst:
- Neue Glaswolle mit RAL-Gütesiegel (nach 2000 gekauft) gehört auf den Wertstoffhof in der Nähe.
- Alte Glaswolle (vor 2000) ohne RAL-Gütesiegel ist nach Abfallschlüssel AVV 17 06 03* Sondermüll. Frage beim Entsorgungsunternehmen deiner Gemeinde nach, wie du verfahren musst. Dasselbe gilt für Mineralfaserdämmung mit Asbest oder alukaschierte Isolierwolle mit Folie.
Dabei kannst du die Dämmstoffe entweder selbst wegbringen (in luftdichten KMF-Säcken) oder einen Container bestellen und abholen lassen. Der Container darf dann allerdings nur KMF-Wolle enthalten, keinen weiteren Bauschutt.
Wichtig: Hebe die Quittung von der fachgerechten Entsorgung auf. Unter Umständen musst du sie vorzeigen können.
#3 Was kostet es, Dämmwolle richtig zu entsorgen?
Die Kosten für die Entsorgung hängen vor allem von der Menge ab. Dabei richten sich die Preise in der Regel nach dem Gewicht oder dem Volumen. Lagere die Wolle deshalb auf jeden Fall trocken, um sie günstig auf die Deponie bringen zu können!
Ein kleiner KMF-Sack liegt bei rund 4 Euro. In ihn passen um die 800 Liter und maximal 30 Kilogramm.
Big Bags oder Big Packs als große Abfallsäcke schlagen stattdessen mit circa 35 Euro zu Buche.
Fallen große Mengen an Glasfaserdämmung an, brauchst du in der Regel einen Container. Die Kosten pro Tonne reichen dabei von 200 bis über 1000 Euro für Container mit mehr als 40 Kubikmetern. Die Abholung ist inbegriffen.
Bringst du das Dämmmaterial selbst auf den Recyclinghof, musst du mit Kosten um die 20 Cent pro Kilogramm rechnen – auch privat. Wird pro Quadratmeter abgerechnet, reichen die Preise von einem bis zu über sechs Euro. Eine kostenlose Alternative gibt es nicht (nur illegale).